Überarbeitung des IFS Food – Version 6.1

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Anbei erhalten Sie einen Überblick über die Neuerungen und Änderungen der Version 6.1 des IFS Food. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne per Email oder Telefon zur Verfügung.

Die aktuelle Version IFS Food 6.1, November 2017 ist eine konsolidierte Version vom IFS Food 6, April 2014, die notwendige Anpassungen berücksichtigt. Diese aktualisierte Version des Standards inklusive, der in ihr referenzierten normativen Dokumente ist ab dem 1. Juli 2018 anwendbar.

Die Veröffentlichung des IFS Food Version 7 wurde auf Ende 2018 verschoben.

Allgemeine Neuerungen:

– Einführung eines QR-Code auf dem Zertifikat zur vereinfachten Prüfung der Authentizität.

Neue Anforderungen:

4.21 Lebensmittelbetrug (Food Fraud)
4.21.1 Es ist eine dokumentierte Verwundbarkeitsanalyse („Vulnerability Assessment“) für alle Rohmaterialien, Zutaten, Verpackungsmaterialien und ausgelagerte Prozesse durchführt, um die Risiken in Bezug auf Austausch, Falschetikettierung, Verfälschung oder Imitation zu ermitteln. Die Kriterien für die Verwundbarkeitsanalyse sind definiert.
4.21.2 Ein dokumentierter Plan zur Verminderung von Lebensmittelbetrug liegt vor und ist umgesetzt, um alle identifizierten Risiken zu steuern. Dieser Plan bezieht sich auf die Verwundbarkeitsanalyse. Die Methoden der Kontrolle und Überwachung sind identifiziert und umgesetzt.
4.21.3 Im Falle eines erhöhten Risikos wird die Verwundbarkeitsanalyse überprüft. Generell wird die Verwundbarkeitsanalyse mindestens jährlich überprüft. Die Kontroll- und Überwachungsverfahren des Plans zur Verminderung von Lebensmittelbetrug werden, wenn erforderlich, überprüft und angepasst.

Überarbeitete Anforderungen

(Änderungen sind hervorgehoben):

4.20 Allergene, besondere Herstellungs- und Behandlungsmethoden
4.20.2 Bei der Herstellung von Produkten, die kennzeichnungspflichtige Allergene enthalten, ist sichergestellt, dass Kreuzkontaminationen weitestgehend minimiert werden. Auf Basis einer Gefahrenanalyse und der Bewertung der damit zusammenhängenden Risiken sind Überwachungsmaßnahmen vom Wareneingang bis zur Auslieferung vorhanden, um sicherzustellen dass Kreuzkontaminationen der Produkte durch Allergene minimiert sind. Diese Überwachungsmaßnahmen sind verifiziert.

Ergänzung der Pflichtangaben:

4.21 Lebensmittelbetrug
Der Auditor muss folgende Informationen bereitstellen:
– Hat das Unternehmen in der Verwundbarkeitsanalyse bezüglich Lebensmittelbetrug anfällige Rohwaren-/Produktgruppen identifiziert?
– Wenn ja, welche Lebensmittelbetrug anfälligen Rohwaren-/Produktgruppen wurden identifiziert und aus welchem Grund?

Ergänzungen und Änderungen im Glossar:

Lebensmittelbetrug (Food Fraud)
Bewusste/r und vorsätzliche/r Austausch, Falschetikettierung, Verfälschung oder Imitation von Lebensmitteln, Rohmaterialien, Zutaten oder Verpackungsmaterialien, die auf dem Markt platziert werden, um einen ökonomischen Vorteil zu erlangen. Diese Definition ist auch auf ausgelagerte Prozesse anzuwenden.

Plan zur Minderung von Lebensmittelbetrug
Ein Prozess, der die Anforderungen definiert, wann, wo und wie betrügerische Aktivitäten die über die Verwundbarkeitsanalyse bezüglich Lebensmittelbetrug identifiziert wurden, möglichst vermindert werden können. Der resultierende Plan definiert die Maßnahmen und Kontrollen, die erforderlich sind und vorhanden sein müssen, um die erkannten Risiken wirksam zu vermindern.
Die erforderlichen Kontrollmaßnahmen können variieren je nach der Art von
– Lebensmittelbetrug (Austausch, Falschetikettierung, Verfälschung oder Imitation),
– Erkennungsmethode,
– Art der Überwachung (Inspektion, Audit, Analyse, Produktzertifizierung),
– Quelle des Rohmaterials, der Zutaten und der Verpackungsmaterialien.

Verwundbarkeitsanalyse bezüglich Lebensmittelbetrug
Eine systematische, dokumentierte Form der Risikobewertung zur Erkennung des Risikos möglicher Lebensmittelbetrugsaktivitäten innerhalb der Lieferkette (einschließlich aller Rohmaterialien, Zutaten, Lebens- mittel oder Verpackungsmaterialien und ausgelagerter Prozesse). Die Methode der Risikobewertung kann in den Unternehmen unterschiedlich sein. Die systematische Methodik für die Verwundbarkeitsanalyse bezüglich Lebensmittelbetrug umfasst jedoch mindestens Folgendes:
– die Identifizierung potentieller Lebensmittelbetrugsaktivitäten unter Verwendung bekannter und zuverlässiger Datenquellen,
– die Bewertung des Risikoniveaus; sowohl für das Produkt als auch für die Bezugsquelle,
– die Bedarfsbewertung für zusätzliche Kontrollmaßnahmen,
– die Verwendung der Ergebnisse der Verwundbarkeitsanalyse bezüglich Lebensmittelbetrug für die Entwicklung und Umsetzung des Plans zur Verminderung von Lebensmittelbetrug,
– eine jährliche Überprüfung oder falls aufgrund von Veränderungen der definierten Risikokriterien ein erhöhtes Risiko identifiziert wird.

Die Kriterien zur Bewertung des Risikoniveaus können sein:
– Historie zu Lebensmittelbetrugsvorfällen
– Ökonomische Faktoren
– Erleichterte Möglichkeit für betrügerische Tätigkeit – Komplexität der Lieferkette
– Aktuelle Kontrollmaßnahmen
– Vertrauen in die Lieferanten

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